Glaslot (solder glass)  Zum Index Grammäquivalent (gram equival ...  

    Grabstein Effekt /Manhattan-Effekt (Manhattan phenomenon)

    Beim Verlöten von Bauteilen, insbesondere bei Leadless Chips, kann es passieren, dass nachdem eine Seite bereits an der vorgesehenen Stelle festgelötet wurde, die andere Seite sich hebt und das Bauteil schräg auf der Leiterplatte steht. Der Chip erinnert dann an einen Grabstein, weshalb das Fehlerbild diesen Namen erhalten hat.

    Dieses Phänomen tritt auf, wenn auf der Leiterplatte eine ungleichmäßige Temperaturverteilung herrscht, die Lotpaste auf den Anschlussflächen ungleichmäßig aufgetragen wurde, die Oberfläche des Lötpulvers durch die Vorwärme oxidiert ist oder das Lösungsmittel sich teilweise verflüchtigt hat und es hierdurch zu einer uneinheitlichen Lötung gekommen ist.

    Hierbei schmilzt das Lot an der einen Seite eines Lötaugenpaars schneller auf als an der anderen und zieht durch seine Oberflächenspannung das Ende des Chips nach unten, sodass dieser sich aufrichtet (siehe Abb.). Da dieser Zustand an die eng stehenden Hochhausreihen New Yorks erinnern, entstand der Name Manhattan-Effekt. Andererseits ähneln die schief abstehenden Chips Grabmalen, weshalb auch der Name Grabstein- oder Tombstone-Effekt gebräuchlich ist. Meist kommt es dazu, wenn das Lot nur auf einer Seite die Anschlussfläche benetzt.